KOLUMBA – Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Kolumbastraße 4 – 50667 Köln
für 5 Ukulelen & Bass-Kalimba
Uraufführung
von Albrecht Zummach
José Fernández Bardesio – Peter Mohr – David Plate – Karin de Miguel Wessendorf – Albrecht Zummach
Ukulele, Fabian Berghofer Bass-Kalimba
Eine Veranstaltung der Kölner Gesellschaft für Neue Musik in Kooperation mit Kolumba
mit freundlicher Unterstützung durch den Landesmusikrat NRW
Gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW
und das Kulturamt der Stadt Köln
Zwischen Massenspaß und Geheimtipp: die Ukulele
Nachdem die Ukulele in den letzten Jahren immer häufiger in Pop- und Unterhaltungsmusik auftauchte, ist sie mehr und mehr ins öffentliche Bewusstsein gerückt. In einigen Ländern existieren nationale Ukulelen-Clubs, deren Mitglieder auf regelmäßigen Treffen nicht nur ihre Musik spielen, sondern sich durch regen Informationsaustausch als Anhänger einer Bewegung bekennen und die Ukulele als Passion betrachten. Trotzdem gibt es immer noch viele Uneingeweihte, die das Instrument nicht kennen oder es für eine Kindergitarre, womöglich gar für ein Spielzeug halten. Klein und handlich, wie sie nun mal ist, wirkt die Ukulele unscheinbar. Umso größer ist dann beim ersten Hören das Erstaunen darüber, „wieviel Musik aus dem kleinen Ding herauskommen kann“. Denn Beides ist möglich: in zehn Minuten 3 Griffe zur Liedbegleitung zu lernen oder nach langem Training mit virtuosen Arrangements ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten. In Deutschland hat besonders das „Ukulele Orchestra Of Great Britain“ mit seinen gefeierten Auftritten dafür gesorgt, dass die Ukulele als ernstzunehmendes Konzert-Instrument wahrgenommen wird.
Nach mehrjähriger Beschäftigung mit den spieltechnischen Möglichkeiten hat der Komponist Albrecht Zummach fünf Gleichgesinnte gefunden, um ein Ukulelen-Ensemble zu gründen. Für Swing, Folk und Pop gab es das schon öfter. Uraufführungen oder Bearbeitungen von Neuer Musik standen jedoch noch nicht auf dem Programm. Diesem Feld will sich „CQ“, das „Cologne Contemporary Ukulele Ensemble“ widmen.
Anlässlich seiner Gründung präsentiert „CQ“ im Kölner Kolumba Kunstmuseum die Uraufführung eines neuen Werkes von Albrecht Zummach: „Q’s – für 5 Ukulelen & Bass-Kalimba“. Der Titel entspricht dem phonetischen Klang des englischen Wortes Cues, das sich mit Einsätze, Stichwörter, oder Auslösereize übersetzen lässt.
In diesem Stück von ca. 60 Minuten zeichnet der Komponist nach, wie er selbst die Ukulele kennen lernte und sich ihre Spielweise aneignete. Vom einfachen Begleitrhythmus bis zum verzwickten Solo fließen Skizzen der letzten Jahre als Auslöser für das Zusammenspiel und den gesamten dramaturgischen Verlauf mit ein. Fünf weit voneinander entfernt agierende Ukulelen senden „Cues“ durch den Raum. Nach einem von Stop-Uhren gesteuerten Zeitablauf entsteht, ähnlich einer Theaterszene, ein einstudiertes Wechselspiel, in dem der Eine auf die Stichwörter des Anderen reagiert. Gruppenkonversation, in der auch mal Alle durcheinander reden, stehen Monologe gegenüber. Als prägnanter Impulsgeber fungiert eine Bass-Kalimba, die mit tiefen Metallzungenschlägen den Klang der gezupften Sopransaiten bereichert. Gegen Ende weht aus der Ferne eine Assoziation an das bekannteste Ukulelen-Klischee durch den Raum: die Unbeschwertheit Hawaiianischen Strandlebens. Zum Schluss führt ein Drei-Viertel-Takt die Musiker zusammen.
Die weitläufige Architektur des KOLUMBA Kunstmuseums bietet mit ihren offenen Räumen unge-wöhnliche Bedingungen. Durch die große Distanz der Musiker zueinander werden unbegleitete Passagen nicht nur zu einem Solo des Instruments sondern auch zu einem Solo des Raums. Spielen alle zusammen, ergibt sich eine irisierende Mischung aus Echos und Nachhall. Das Publikum wird also entweder von Klängen umgeben oder dazu angeregt, die Ohren gezielt in eine Richtung zu spitzen.